Ostern: Das ist das Fest, auf dem man bunte Eier isst und auf dem der Osterhase die Kinderherzen erfreut. Das ist bei uns in Deutschland so, aber kann das Fest auch anders sein?


Von: Miruna Postolachi

Wusstet ihr, dass es an der IGH Kinder aus geschätzt über 100 Ländern gibt? Das ist unglaublich! Wir in der insIGHt haben ein bisschen recherchiert und haben uns ein Land mit den unserer Meinung nach coolsten Ostertraditionen ausgesucht. Und das ist... Bulgarien!

In Bulgarien ist Ostern das wichtigste Fest des Jahres. Schon der Name auf Bulgarisch, „Welikden“ (zu deutsch: großer, wichtiger, großartiger Tag), lässt uns das erkennen. Fast die ganze Woche vor dem Fest wird feierlich gestaltet und die Bulgaren haben sich für jeden Tag etwas Bestimmtes als Vorbereitung auf das schöne Fest ausgedacht.

Der erste Unterschied zwischen Bulgarien und Deutschland ist das Datum. Ostern findet in Bulgarien ungefähr eine Woche später als bei uns in Deutschland statt. In der zweiten Hälfte der Woche wird es ein bisschen lebhafter.

Der Gründonnerstag (in Bulgarien „Großdonnerstag“) wird für die Lieblingsbeschäftigung der Kinder reserviert, nämlich dafür, gekochte Eier zu färben! Meistens wird das erste Ei rot gefärbt, als Symbol für Blut. Mit dem Farbstoff macht die älteste Frau der Familie ein Kreuz auf die Stirn der Kinder. Das soll Gesundheit rund ums Jahr bringen. Das erste Ei wird vor die Haus-Ikone gestellt. Ein ganzes Jahr bis zum nächsten Osterfest wird es so aufbewahrt. Am Ende der Zeitperiode nimmt man das Ei in die Hand und probiert einzuschätzen, ob es noch schwer oder schon leicht geworden ist. Falls es schwer ist, erwartet man ein gutes und „reiches“ Jahr.

Am Karfreitag ("Kreuzfreitag" genannt) wird zu Hause nichts gemacht. Das Haus muss sauber und für das Fest vorbereitet werden. Erst in der Nacht auf Samstag bereitet man den Osterkuchen vor. Das ist die schwierigste Aufgabe, weil das nämlich mehrere Stunden dauern kann. Der Osterkuchen kann verschiedene Formen haben, aber der beliebteste ist der Zopf. Wenn der Osterkuchen eine runde Form hat, stellt man ein rotes Ei in der Mitte auf.

Am Samstag vor der Fest geht man in die Kirche, wo ein Gottesdienst um dreiundzwanzig Uhr anfängt. Der Priester singt ein feierliches Lied und die Menschen zünden Kerzen an. Sie umkreisen dann die Kirche dreimal. Die Flammen der Kerze dürfen nicht ausgehen, weil sie vom „ewigen Licht“ angezündet sind. Die Leute umarmen sich und grüßen einander mit den Sätzen: „Christus ist auferstanden“. Das Gegenüber grüßt mit: „Er ist wahrhaftig auferstanden“.

Nach der Messe bleiben alle im Umfeld der Kirche und machen „Eierkampf“. Hierbei werden die Eier gegeneinander geschlagen. Wenn eine Eierschale dabei unzerbrochen bleibt, spricht das für ein gutes Jahr für den Gewinner. Der Verlierer wird „bestraft“ und muss das Ei essen.

Am Ostersonntag wird die Kirche nochmals besucht und es gibt ein feierliches Essen mit bunten Eiern, Wein und Vielem mehr.

Hoffentlich hat euch dieser Artikel gefallen. Vielen Dank für das Lesen!
Schöne Osterferien wünschen wir euch allen immer!